Pro Helvetia - німецькомовна швейцарська література в Австрійській бібліотеці

Діяльність Австрійської бібліотеки є різноплановою і багатовекторною. Це – бібліотека з усіма її класичними функціями, що відповідають вимогам сьогодення, культурний центр, який пропагує культуру, науку, видавничу справу Австрії. Завдяки співпраці зі Швейцарським Фондом з питань культури Prohelvetia (Цюріх) з 2014 року в Австрійській бібліотеці створена полиця швейцарської літератури. Література, що надходить до Австрійської бібліотеки – це актуальні видання швейцарських авторів та авторок. На кінець 2020 року полиця швейцарської книги нараховує 164 одиниці зберігання, з них 3 продовжувані видання та 3 журнали.

Незважаючи на карантинні обмеження пов’язані з пандемією, комунікація з вищеназваною організацією, уповноваженою владою Швейцарської Конфедерації просувати літературну творчість Швейцарії, продовжується. Так у квітні цього року Австрійська бібліотека отримала через Посольство Швейцарії в Україні чергове поповнення колекції швейцарської літератури:

1. Arb von Nando. Drei Väter/Nando von Arb. –Zürich: Edition Moderne, 2019. – 288 S.

“Drei Väter” ist ein Buch mit autobiografischem Fundament. Es zeigt Erfahrungen aus einem Leben mit drei Vätern und befasst sich mit Männlichkeit, Liebe, Familie, Stolz, Enttäuschung, Schmerz, Spass, Krankheit, Kunst und vielem mehr.

2. Del Buono Zora. Die Marschallin : Roman/ Zora del Buono. –– 5. Aufl. – Berlin: C.H. Beck,2020. –319 S.

Zora del Buono hat von ihrer Großmutter nicht nur den Vornamen geerbt, sondern auch ein Familienverhängnis, denn die alte Zora war in einen Raubmord verwickelt. Ihre Geschichte und die Folgen bis heute erzählt dieser große Familienroman. Die Slowenin Zora lernt ihren späteren Ehemann, den Radiologieprofessor Pietro Del Buono, am Ende des Ersten Weltkriegs kennen. Sie folgt ihm nach Bari in Süditalien, wo sie, beide überzeugte Kommunisten, ein großbürgerliches und doch politisch engagiertes Leben im Widerstand gegen den Faschismus Mussolinis führen. Zora ist herrisch, eindrucksvoll, temperamentvoll und begabt, eine Bewunderin Josip Broz Titos, dem sie Waffen zu liefern versucht und dem ihr Mann das Leben rettet. Sie will mehr sein, als sie kann, und drückt doch allen in ihrer Umgebung ihren Stempel auf. Ihr Leben und das Leben ihrer Familie, ihrer Kinder und Enkelkinder, vollziehen sich in einer Zeit der Kriege und der Gewalt, erbitterter territorialer und ideologischer Kämpfe, die unsere Welt bis heute prägen. In einem grandiosen Schlussmonolog erzählt die alte Zora Del Buono ihre Geschichte zu Ende, eine Geschichte der Liebe, der Leidenschaft, des Hasses und des Verrats. „«Die Marschallin“ ist ein farbiger, lebenspraller Roman über eine unvergessliche Frau und ein fatales Familienverhängnis.

3. Breznik Melitta. Mutter. Chronik eines Abschieds / Melitta Breznik. – München: Luchterhand Literaturverlag, 2020 – 160 S.

MIt “Mutter” legt Melitta Breznik ein intensives Kammerspiel vor, der langsame Abschied von der Mutter. Als Tochter, Pflegerin und Ärztin, die ihre Mutter in den letzten Monaten beim Sterben begleitet, schildert die Autorin mit genauem Blick die Veränderungen, die von den beiden Frauen Besitz ergreifen. Es gibt Momente der Verbundenheit, der Trauer, des Lichts, Kleinigkeiten erstrahlen in schlichter Schönheit in diesen letzten Tagen. Eine Familiengeschichte wird erzählt, bis zurück zu den beiden Kriegen. Fragen nach Schuld und Vergebung tauchen auf und nach dem, was bleibt, wenn jemand stirbt. Ein dichtes Buch über das Sterben. Tiefgründig, ehrlich, liebend und klar.

4. Elmiger Dorothee. Aus der Zuckerfabrik. –6. Aufl. – München: Carl Hanser Verlag, 2020. – 272 S.

Sollten die Zusammenhänge dieser Welt einmal aufgelöst sein, man wäre froh, das Buch „Aus der Zuckerfabrik“ von Dorothee Elmiger zu finden, um zu verstehen, was in der Vergangenheit vor sich ging. My skills never end' steht auf dem T-Shirt eines Arbeiters, der gerade seinen Lohn ausbezahlt bekommt. Am Strand einer karibischen Insel steht der erste Lottomillionär der Schweiz und blickt aufs Meer hinaus. Nachts drängen sich Ziegen am Bett der Autorin. Dorothee Elmiger folgt den Spuren des Geldes und des Verlangens durch die Jahrhunderte und die Weltgegenden. Sie entwirft Biographien von Mystikerinnen, Unersättlichen, Spielern, Orgiastinnen und Kolonialisten, protokolliert Träume und Fälle von Ekstase und Wahnsinn. Aus der Zuckerfabrik ist die Geschichte einer Recherche, ein Journal voller Beobachtungen, Befragungen und Ermittlungen. Ein Text, der den Blick öffnet für die Komplexität dieser Welt.

5. Geiser Christoph. Verfehlt Orte: Erzählungen / Christoph Geiser. – 1. Aufl. – Zürich: Secession Verlag für Literatur, 2019. –176 S.

Der x-fach preisgekrönte 69-jährige Christoph Geiser ist ein Dichtkunst-Sonderfall: multifunktionaler Grenzgänger und dabei immer »Jetztmensch«, Erstwohnsitz Bern und doch merkbar Lebensmittelpunkt Berlin, spürsinniger Rechercheur, kämpferischer Zeitdiagnostiker beim allgemeinen wissen- und gewissenlosen Vergessen und Verdrängen, melancholischer Nostalgiker und sprachartistischer Spezialist für politische Ost-West-Weltbetrachtung und verwirrte Gefühlsempfindung, up-to-date bis zur jüngsten Tagesaktualität (Trump in Nordkorea), begnadeter Feuilletonist und Essayist, penibler Fakten-Realist und Fiktion-Phantast, philosophierender Logiker und ortskundiger Logistiker, tabubrechender Psychologe, eminent belesen mit Stilverwandtschaften zu Dürrenmatt und Robert Walser, beängstigend authentischer Augenzeuge als Undercover-Gerichtsreporter im Schweizer Hinterland, verspielt witzig grübelnder Etymologe mit Unterscheidungsvermögen zwischen „lebenslang“ und „lebenslänglich“, virtuoser Reflexions-Stilist mit Vorliebe für Kleist'sche Satzungeheuer, setzt sich als Schwuler fröhlich von „lemmschwestern“ ab, überlebt aber eigentlich nur als glühend schönheitstrunkener Museums-Freak zwischen dem Darmstädter Landesmuseum, der Berliner Nationalgalerie, wo er, ungeniert vorbei an allen zurückhaltenderen Kunsthistorikern, die er übrigens beim Namen nennt, Menzel als Knaben-Liebhaber outet, und dem Promi-Friedhof von San Michele. Kurz und gut: Dieser sonderliche Autor nimmt seine Leser zum unweigerlich direktesten Nachfühlen überallhin mit …

6. Kummer Tom. Von schlechten Eltern: Roman /Tom Kummer. – Stuttgart: Cotta’sche Buchhandlung, 2020. – 256 S.

Ein Mann kommt mit seinem Sohn zurück. Er hat seine Frau verloren und eines seiner Kinder in Los Angeles zurückgelassen. Nachts fährt er als Chauffeur durch sein Heimatland, das ihm Himmel und Hölle zugleich ist, auf der Suche nach einem neuen Leben. Der Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen sich Dialoge, die von großer Fremdheit und unheimlicher Intimität sind. Währenddessen führen die Gedanken des Fahrers immer auch weg von der Straße, hin zu den Wanderungen mit seinem Vater zum schwarzen Mönch, noch öfter hin zu Nina, seiner verstorbenen Frau. Sie ist Gast auf jeder Fahrt, flüstert ihm ein, zieht ihn hin zu den Narben der Landschaft. Orte, an denen schwere Unfälle geschehen sind, Flugzeugabstürze und andere Machtproben des Schicksals. Morgens nach der Arbeit setzt er sich ans Bett seines schlafenden Sohnes, legt die Hand auf seine Haut, versucht, eine Zukunft zu sehen. Auf dunstverhangenen Straßen nähert sich Tom Kummer auf eindringliche Weise der großen Unbekannten des Lebens: dem Tod.

7. Lerch Noemi. Willkommen im Tal der Tränen /Noemi Lerch. – Biel: Verlag die Brotsuppe, 2019 – 288 S.

Ein Mann verlässt sein Dorf am Meer. Auf einer Alp in der Schweiz hat er Arbeit gefunden. Tuinar, sagen die anderen zu ihm. Der Mann für alles. Die anderen, das sind Zoppo und der Lombard. Sie weihen den Tuinar in ihre Welt ein, in ihre Sprache der Arbeit. Romantisch ist das Alpleben nur für Touristen. Der Tuinar ist stolz, einer der drei wahren Hüter des eigensinnigen Lebens am Rande der weiten Ebene zu sein. Die weite Ebene, das ist ihre Kirche. Einen Sommer lang folgen sie ihren Rindern auf unsichtbaren Wegen, entlang einer scheinbar äusseren und einer unscheinbar inneren Logik der Erde. Doch die weite Ebene hat ihre eigenen Gesetze. Sie ist Geheimnis und Gefahr zugleich. Je tiefer die drei Männer in ihre Stille vordringen, umso weiter und unwegsamer wird sie. Die Sprache als Mittel der Verständigung droht verlorenzugehen. „Ich bin wie du. Weites Grasland. Rote Flüsse durchädern mich. Fast durchsichtig bin ich. Und zart und zäh und zarter und zäher, noch viel zäher, unheimlich zäh und unendlich zart ziehen die Jahre durch mich hindurch. Machen mich immer mehr zu dem, was ich bin. Alt. Und doch. Ich beginne an keinem Ort. Und an keinem Ort höre ich je wieder auf zu sein.“ Das Buch, an eine Graphic Novel erinnernd, haben Alexandra Kaufmann und Hanin Lerch bebildert (Duo Walter Wolff). Es wurde 2020 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.

8. Leutenegger Gertrud. Späte Gäste: Roman /Gertrud Leutenegger. – Berlin: Suhrkamp, 2020. – 174 S.

Ein Dorf nahe der italienischen Grenze. Spät am Abend ist die Erzählerin nach einer Todesnachricht dort eingetroffen. Orion ist gestorben, mit dem sie viele Jahre ihres Lebens geteilt hat, ehe sie mit dem Kind die Flucht ergriff. Sie will die Nacht vor der Totenmesse im Wirtshaus am Waldrand zubringen, einer ehemals herrschaftlichen Villa. Doch diese ist wie ausgestorben, der sizilianische Wirt verreist, die Wirtschafterin wie jedes Jahr zur Fasnacht im Ort jenseits der Grenze, wo sich die Dorfbewohner als „Schöne und Hässliche“ verkleiden. Zwar findet sie Zuflucht im unverschlossenen Gartensaal, wo sie früher oft zusammengesessen haben. Doch aufgestört von beunruhigenden Berichten aus dem benachbarten Tal, bedrängt von Erinnerungen an Orion und von Bildern aus der Kindheit, gerät die Erzählerin in einen zwischen Nachtwache und Schlaf oszillierenden Zustand. Nicht nur Szenen aus der Vergangenheit suchen sie heim, gegen Morgen tauchen auch maskierte Gestalten auf, die sie zugleich erschrecken und anziehen. Auswandern und Vertriebensein, Verlust und Wiedergewinn, Trauer und das Irrlichtern während der Fasnachtszeit verbinden sich in Gertrud Leuteneggers Roman zu einer traumwandlerischen Gegenwart.

9. Lienhard Demian. Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat: Roman /Demian Lienhard. – Frankfurt am Main: Frankfurter Verlagsanstalt, 2019 – 384 S.

Außer der Hochbrücke ist nichts besonders an der kleinen Stadt, in der Alba lebt – die 25 Meter fällt man bei Windstille in 2,28 Sekunden, die Straße darunter ist statistisch gesehen die tödlichste der Schweiz. Das Schuljahr ist noch nicht vorbei, und schon hat Alba auf diese Weise drei Mitschüler verloren. In Zürich gehen die Jugendlichen auf die Barrikaden, sie kämpfen für kulturellen Freiraum, gegen Wohnungsnot, Drogenelend, Überwachung. „Macht aus dem Staat Gurkensalat!“, lautet die Parole. Alba ist mittendrin und hat dazu noch ihre ganz eigenen Probleme. Eines davon: Jack. Eigentlich heißt er René, aber Jack ist einfach passender. Kurz nach Albas „Unfall“ werden sie ein Paar. Für einmal ist Alba glücklich, aber keiner weiß besser als sie, dass alles einen Haken hat – gerade das Glück. Und wenn man erst auf die schiefe Bahn gerät, geht es rasant bergab … oder? Mit frappierender Originalität, intelligentem Witz und einer kompromisslosen Tragik folgt Demian Lienhard seiner jungen, erfrischend widerborstigen und einnehmenden Ich-Erzählerin Alba bei ihren Höhenflügen und Tiefschlägen durch die knisternde Atmosphäre der 1980er und frühen 1990er in der Schweiz, geprägt von wachsenden sozialen Problemen und einer aufrührerischen Jugendbewegung. Der glühende Kern des sprachsicheren und virtuosen Romans aber ist die rebellische Erzählstimme selbst, eine funkensprühende Verbindung aus „Smells Like Teen Spirit“, „La Boum“ und einer unwiderstehlichen Warmherzigkeit, schelmischen Humor und Sprachwitz – Alba würde man überallhin folgen, sogar auf diesen Höllentrip. Ausgezeichnet mit dem Schweizer Literaturpreis.

10. Schmidt Joachim B. Kalmann: Roman /Joachim Schmidt. – Zurich: Diogenes, 2020. – 352 S.

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebene um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

11. Schneeberger Christoph. Neon Pink &Blue: Roman /Christoph Schneeberger.. – Biel: Verlag die Brotsuppe, 2020 – 267 S.

In „Neon Pink & Blue“ findet sich eine Drag Queen in einem Klimasommer obdach- und papierlos am Zürisee wieder. Ohne Garderobe out the closet, ohne Badezimmerspiegel und Kostüme ergreift X ein Gefühl der Nacktheit. Geschichten zu in Frage gestellter Identität und schwer belegbarer Herkunft drängen sich ins untergehende Postkartenbild des Alpenpanoramas. Es ist das erste Buch von Christoph Schneeberger.

12. Westermann Levin. Bezüglich der Schatten /Levin Westermann. –Berlin: Matthes &Seitz , 2020. – 158 S.

Mit dem Clemens-Brentano-Preis 2020 und dem Schweizer Literaturpreis 2021 ausgezeichnet. Wir folgen einem Fuchs durch die Dämmerung der Welt. Wir hängen im Fels. Der Haken, der uns hält, ist rostig rot. Ein Mammut schließt die Augen, die Käfigtür steht offen und die Engel haben Angst. „Sie fliegen / und fallen, fliegen / und fallen, / prallen / unausweichlich / immer wieder / auf das Eis. „ Levin Westermanns Gedichte befragen die Trauer, sie bewegen sich durch Räume, in denen Meere steigen und Küsten verschwinden, die Erinnerung verschwimmt. „Ich habe / keinen Namen, habe keine Stimme, habe nur zu tun, / was man mir sagt.“ Ein Sarkophag senkt sich auf das Haus des Admetos und wer trägt jetzt die Schuld? Denn auf den Verlust folgt immer: die Schuld. Was hätte sein können? Und was kam vor dem Fall? „ du legst die hände / flach auf den tisch. / du sitzt / ganz still und langsam / wird es hell.“ „Stille, durch Aussparung und metaphorische Kargheit eindringliche Gedichte.“ - Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung

13. Viceversa 14: Jahrbuch der Schweizer Literaturen „Les Jeux sont faits“. – Zürich: Rotpunktverlag, 2020. – 272 S.

„Faites vos jeux, rien ne va plus!“, ruft der Croupier, und dann ist es an uns: Setzen wir alles auf eine Karte, oder verteilen wir die Gewinnchancen? Im Kasino ist klar, worum gespielt wird und was es zu gewinnen gibt im Leben ist es komplizierter. Bestimmen Gene, soziale Herkunft, Geburtsort unser Schicksal? Wie wichtig ist der eigene Einsatz, wie viel ist Zufall oder Bestimmung? Wie steht es um die Gesellschaft und die Welt: Erwartet uns die Katastrophe, oder ist ein Ausweg möglich? Fünfzehn Autorinnen und Künstler versetzen das Rad in Schwung. Wie hoffnungsvoll, wie verzweifelt klingt für sie der Satz „Les jeux sont faits“?

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